Erwischen Sie sich auch öfter dabei, dass Sie in Konfliktsituationen immer auf gleiche Weise reagieren und sich im Nachhinein über Ihre Reaktion ärgern?
Das kann an Ihrem „typischen Konfliktverhalten“ liegen.
Finden Sie in 10 Minuten mit einem Test Ihr Konfliktverhalten heraus und gehen Sie zukünftig anders damit um.
- Streiten Sie mit ihrem Partner über Nichtigkeiten?
- Haben Sie Streitigkeiten mit anderen Müttern?
- Verhaken Sie sich mit Kollegen in Gesprächen?
Mitten drin merken Sie, dass Ihr Verhalten unkontrollierter wird? Jedes Mal der gleiche Verlauf, manchmal kommen Sie sich vor wie in „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Und im Nachgang ärgern Sie sich über ihr Verhalten. „Wieso bekomme ich es nicht hin?“ fragen Sie sich.
Kommunikation auf zwei Ebenen
Wie jede Kommunikation findet auch das Streiten auf zwei Ebenen statt. Die eine ist deutlich erkennbar im Verhalten und Argumentieren, die andere findet versteckt in der Gefühlswelt und im Denken statt. Häufig ist die emotionale und geistige Belastung für uns sehr viel höher, als das was wir in Worten oder Verhalten ausdrücken. Vergleichbar mit einem Eisberg: Dort sehen wir auch nur 10-20% der Spitze, können sie einschätzen, berechnen und umschiffen. Die gefährlichen 80-90% des Eisberges liegen unter Wasser und lassen so manches Schiff kentern. Unsichtbar und „unter Wasser“ sind Gefühle wie Angst, Verletzlichkeit, Ablehnung, Ärger und die Interpretation des Geschehens.
Was beeinflusst Ihr Konfliktverhalten?
Die Art und Weise wie Sie mit einer Konfliktsituation umgehen, wird vor allem durch zwei Grundrichtungen der inneren Absicht beeinflusst:
- Ich will Frieden haben
- Ich will recht behalten und mich durchsetzen
Aus diesen beiden gegensätzlichen Absichten lassen sich fünf Grundmotive ableiten, die das Konfliktverhalten steuern:
- Eigene Absichten durchsetzen
- Nachgeben
- Konflikt nicht wahrnehmen
- Kompromiss aushandeln
- Gemeinsame Problemlösung suchen
Eigene Absichten durchsetzen
Das Hauptmotiv dieses Standpunktes ist der persönliche Siegeswille. Sie haben ganz klare Vorstellungen davon, wie der Konflikt zu regeln ist und werden alles dafür tun, die eigenen Vorstellungen durchzusetzen.
Mittel zur Durchsetzung können zum Beispiel sein:
- Moralischer Druck
- Drohungen
- Überreden
Aber: Wer zu oft siegen will, verlernt das Verlieren!
Nachgeben
Hinter diesem Standpunkt verbirgt sich das Motiv, dass Sie Frieden und Harmonie mit der Gegenseite haben möchten. Dies kann verschiedene Gründe haben. Entweder sind diese in Ihrer Persönlichkeit zu finden oder Sie haben ein taktisches Interesse daran, dem anderen den Sieg zu überlassen.
Gründe für das Nachgeben können zum Beispiel sein:
- Vom Naturell her friedliebend zu sein
- Die schwächere Position zu besitzen
- Taktische Gründe, um z. B. an anderer Stelle nicht nachgeben zu müssen
- Der Konfliktanlass wird als unwichtig erachtet
Aber: Der Klügere gibt solange nach, bis er der Dümmere ist!
Konflikte nicht wahrnehmen
Hinter dieser Haltung stehen Menschen, die im Konfliktfall wirklich nichts hören und nichts sehen. Meist sind dies sehr sachbezogene Personen, die sich sprichwörtlich der Gefühlswelt verweigern. Sie konzentrieren sich nur auf den angesprochenen Sachverhalt.
Absichten hierfür können zum Beispiel sein:
- Kein Konflikt – kein Problem
- Nicht geäußerte Gefühle erzeugen keine Konflikte
- Denn: Es kann nicht sein, was nicht sein darf!
Kompromiss aushandeln
Bei diesem Grundmotiv hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Sie im Leben nicht alles haben können, aber auch nicht auf alles verzichten sollen. Menschen, die diese Haltung vertreten sind vom Typ her Pragmatiker.
Die Grundform des Kompromisses lautet:
Ich möchte so viel wie möglich für mich erreichen, kann meine Wünsche jedoch unter Berücksichtigung von Aufwand und Nutzen reduzieren.
Hier ist immer zu bedenken:
Vorsicht vor zu großen Zugeständnissen. Die Gegenseite könnte Ihnen dies als Schwäche auslegen und Sie künftig nicht mehr als gleichwertigen Partner betrachten.
Gemeinsame Problemlösung
In einem Konfliktfall ist die gemeinsame Problemlösung der Idealzustand. Voraussetzung dafür ist, dass beide Parteien gleichermaßen fähig und bereit dazu sind. Zusätzlich sollte ein von beiden Seiten anerkannter Dritter die Moderation übernehmen.
Varianten des Konfliktverhaltens
Welches Verhalten der Einzelne im Konfliktfall an den Tag legt, ist meist weniger durch den Anlass, als vielmehr durch den Persönlichkeitstyp, den Charakter und die Lebenserfahrung geprägt. Dabei ist zu beachten, dass jeder Mensch eine Art Mischtyp aus allen dreien ist. Ebenso Zeit, Ort und Situation sowie momentane Verfassung können mit dazu beitragen, dass eines der Verhaltensmuster stärker zum Ausdruck kommt als sonst.
Allgemein unterscheiden wir drei Grundmuster des Konfliktverhaltens:
-
Logisch – sachliches Verhalten
-
Emotionales Verhalten
-
Beziehungsorientiertes Verhalten